So, es wird Zeit, dass ich mal über die Grenzen von Seenigama und Hikkaduwa hinauskomme. Ab nach Galle.
Galle liegt ungefähr 20 Kilometer südlich von Hikkaduwa. Natürlich verpasse ich den Zug der direkt bei mir vor der Türe hält. Dann eben mit dem Bus ab Hikkaduwa.
Busfahren in Sri Lanka
Der erste Bus nach Galle ist voll. Und mit voll meine ich, dass die die Leute bis auf’s letzte Trittbrett stehen. Na gut, warte ich eben auf den nächsten der ca. 5-10 Minuten später kommt.
Die Fahrt ins ca. 20 Kilometer entfernte Galle dauert etwa 30-45 Minuten und kostet 39 Rs (ca. 24 Cent). Busfahren in Sri Lanka ist ein Erlebnis für sich aber nicht unbedingt für schwache Nerven. Meine Mutter würde wohl eher aus dem fahrenden Bus springen als darin 45 Minuten nach Galle zu fahren. Bei einer Bremsung ist die Rückenlehne eines Sitzes rausgeflogen. Das sagt sowohl was über den Zustand der Busse als auch über den Fahrstil der Fahrer aus. Irgendwie geniesse ich die Busfahrt und nehme mir vor einen eigenen Beitrag über das Busfahren in Sri Lanka zu schreiben.

Blick von der Festung
Das besondere an Galle ist die Festung die 1663 von den Niederländern errichtet wurde sowie die Altstadt. Beide – Festung und Altstadt sind Unesco Weltkulturerbe. Die Festung ist die grösste erhaltene europäische Festung in Südasien. Ich freue mich vor allem auf die Altstadt.

Der Busbahnhof in Galle ist noch recht gross. Und es ist laut. Irgendwie ist es in Asien immer laut. Wohl zumindest wenn Strassen in der Nähe sind. Die Altstadt und die Festung ist wirklich toll. Es erinnert mich ein wenig an Fort Kochin in Kerala wo ich im Dezember 2012 gewesen bin. Es herrscht eine ganz andere Atmosphäre, ruhiger nicht ganz so hektisch.
Arme Menschen oder Bettler
In Galle werde ich auch ziemlich mit bettelnden Menschen konfrontiert. In Hikkaduwa und Seenigama kommt das kaum vor. die arbeiten hier wirklich mit allen Tricks. Einer erzählt mir seine halbe Lebensgeschichte, dass er mal in Deutschland gearbeitet hat und von seiner Tochter mit Kinderlähmung. Nicht lange und er fragt mich, ob ich nicht wenigstens Milchpulver für seine Tochter kaufen könnte. Ich hab’s zum Glück nicht gemacht. Kristy erzählt mir später, dass sie mit den Shop Besitzer zusammenarbeiten. Die Touristen kaufen, meist auch noch überteuert, das Milchpulver und die Bettler bringen’s danach wieder in den Laden und bekommen ein Teil vom Geld. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in Kerala bettelnde Menschen hatten. Ich hab mir schon vor der Abreise fest vorgenommen nicht einer Person irgendwas zu geben. Über Dive Seenigama unterstütze ich bereits Menschen ich brauche also keinerlei schlechtes Gewissen zu haben. Und trotzdem stellt man sich nach einem „No!“ oftmals die Frage, ob der es vielleicht wirklich gebraucht hätte.
Das „schlimme“ daran ist, dass man so extrem misstrauisch wird und bei jeder Person die einen anspricht erst mal denkt, dass es nur um’s Geld geht. Und dann kommen mir da während meines Spaziergangs über die Festung zwei ältere Herren entgegen. Sie sprechen mich an und unterhalten sich kurz mit mir, woher ich komme, was ich mache und überhaupt. Sehr interessiert, einfach nur interessiert an einem kurzen Austausch mit einer fremden die ihr Land, ihre Stadt besucht. Auch das gibt es und es zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Blick von der Festung Richtung Haupt-Tor
Im Reiseführer steht was von einem (neuen) Einkaufszentrum. Nun sind mir ja die Einkaufszentren von Indien schon nicht ganz unbekannt aber als Europäer hat man beim Wort Einkaufszentrum einfach ein bestimmtes Bild vor Augen.. auch wenn man es eigentlich besser weiss. So muss ich denn auch etwas über mich selbst schmunzeln als ich vor dem Einkaufszentrum stehe und auch besuche. Blöd nur, ich hab vergessen ein Bild zu machen. Aber ich wollte nochmal zum fotografieren nach Galle. Da werde ich dies dann nachholen.
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